Zeche Friedrich Thyssen Schacht 2/5

Im Rahmen von Expansionsbestrebungen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser als vertikal integriertes Montanunternehmen wurde ab 1888 der Schacht 2 der Zeche Deutscher Kaiser im heutigen Duisburger Stadtteil Aldenrade geteuft. Nach einem Schwimmsandeinbruch 1890 nahm der Schacht schließlich 1896 seinen Betrieb auf. Zu Anfang des neuen Jahrhunderts sollten die bis dahin geteuften 4 Schächte zu Doppelschachtanlagen ausgebaut werden, so wurde ab 1901 neben Schacht 2 der Schacht 5 angesetzt und ging 1909 in Förderung. Hierbei wurde zum ersten Mal erfolgreich das Gefrierverfahren angewendet bei dem das Gebirge rund um den Schacht durch Bohrungen gefroren und damit Wasserundurchlässig wird.
1919 wurde die Zeche Deutscher Kaiser in Friedrich-Thyssen umbenannt. 2/5 wurde ab 1932 zur Zentralschachtanlage ausgebaut und förderte auch die im Grubenfeld der übernommenen Zeche Wehofen abgebauten Kohlen. Schacht 2 erhielt dazu ein neues Vollwandstrebengerüst. Den zweiten Weltkrieg überstand die Schachtanlage ohne große Schäden und auch die Kohlekrise wurde als Haus- und Hofzeche für die Thyssen-Hochöfen gut überstanden. 1968 ging die Zeche in der Ruhrkohle AG auf. Am 15.12.1976 wurde auf der Zeche Friedrich-Thyssen 2/5 der letzte Förderwagen gehoben, die Vorräte waren nach 91,5 Mio Tonnen geförderter Kohle erschöpft. 1977 wurden die Schächte verfüllt, Schacht 2 hatte zum Ende hin eine Endteufe von 1023m bei 5m Durchmesser, Schacht 5 824m bei 5,24m Durchmesser. Das Ende wäre früher gekommen, hätten die Kumpel auf der durch einen Blindschacht erschlossenen 1155m-Sohle nicht höchste Leistung bei fast 40 Grad erbracht um die dort anstehenden 10 Mio. Tonnen Fettkohlenreserven von bester Qualität abzubauen.
Bis heute liegt das Gelände von einem Zaun und der z.T: erhaltenen Zechenmauer umschlossen brach und ist nur sehr eingeschränkt zugänglich. Seit 2016 gibt es Pläne das Gelände zu einer Parkanlage umzugestalten. Ob das Projekt umgesetzt wird ist fraglich. Stand August 2019 ist bisher nichts passiert. Die Schachtstandorte sind an Betondeckeln erkennbar, sie liegen schwer zugänglich im Gestrüpp.