Schachtanlage Friedrich-Thyssen 1/6

 

1871 wurde Schacht 1, damals noch unter dem Namen Gewerkschaft Hamborn geteuft und kurz darauf in Deutscher Kaiser Schacht 1 umbenannt. Der Schacht markiert den Anfang der späteren Großzeche Friedrich-Thyssen und lag hinter der Turnhalle nahe des heutigen Rhein-Ruhr-Bads. Nach anfänglichen Problemen beim Teufen ging der Schacht ab 1876 in Förderung. Da eine ausreichende Bewetterung der Anlage zunehmend schwieriger wurde und man anstrebte alle Schachtanlagen von Deutscher Kaiser zu Doppelschachtanlagen auszubauen, teufte man ab 1903 neben Schacht 1 den Schacht 6. Als dieser 1908 die Förderung aufnahm wurde der im Durchmesser wesentlich kleiner dimensionierte Schacht 1 zum Wetterschacht. 1919 wurde die Zeche Deutscher Kaiser in Friedrich-Thyssen umbenannt. 1927 wurde die Förderung auf 1/6 eingestellt und die beiden Schächte den Nachbaranlagen 4/8 und 2/5 zugeschlagen. Schacht 1 wurde ausziehender Wetterschacht für Friedrich-Thyssen 2/5 und Schacht 6 einziehender Wetterschacht für 2/5 und 4/8. Ferner wurde für 2/5 Seilfahrt und Materialförderung über Schacht 6 betrieben. Schacht 1 wurde 1958 stillgelegt und daraufhin verfüllt, während Schacht 6 bis zur endgültigen Schließung von Friedrich-Thyssen bis 1976 von 2/5 weiterbetrieben und anschließend 1977 ebenfalls verfüllt.
Schacht 6 wurde als erstes Industrierelikt in Duisburg 1985 unter Denkmalschutz gestellt und ist bis heute erhalten. Von Schacht 1 ist bis auf den Revisionsdeckel nichts mehr vorhanden.