Schacht Gerdt

 

Nahe der Haus-Knipp-Brücke in Duisburg-Baerl wurde ab 1943 der auch unter dem Namen Schacht Gerdt bekannte Schacht 8 der Zeche Rheinpreussen geteuft und ging Ende 1945 als Wetterschacht in Betrieb. Ab 1957 wurde er auch für die Seilfahrt und Materialförderung ausgerüstet und erhielt einen großen Förderturm in Stahlfachwerkbauweise. Die Ähnlichkeit zum Förderturm über Zollverein Schacht 2 ist dabei kein Zufall – beide Türme wurden vom Industriearchitekten Fritz Schupp entworfen. Bereits 1967 wurde die Seilfahrt wieder aufgegeben, die Funktion als Wetterschacht sowie die Materialförderung wurde beibehalten. Ab 1971 gehörte der Schacht zum Verbundbergwerk Friedrich-Heinrich/Rheinland welches 1993 den Betrieb einstellte. Danach fungierte er als Wetterschacht für die Zeche Walsum, welche die Kohlen im Binsheimer Feld abbaute. 2004 wurde Schacht Gerdt schließlich abgeworfen und verfüllt. Das Binsheimer Feld, das Grubenfeld in dem der Schacht lag ist unter Bergleuten für seine hohe Gaskonzentration bekannt. Daher betreibt MineGas dort heute eine Grubengasabsaugung. Die komplette Schachtanlage blieb erhalten und steht unter Denkmalschutz. Ein Investor will dort einen Gewerbepark, Freizeiteinrichtungen sowie ein kleines Bergbaumuseum einrichten. Die Umsetzung (auch von jeglichen anderen Nutzungskonzepten) wird derzeit aufgrund politischer Streitigkeiten behindert.